"The Jeep" Wyillis-Overland

Im Mai 1940 begann die Geschichte des Jeeps, als die US Army beschlossen hatte, für ihre Streitkräfte ein kleines, geländegängiges Fahrzeug zu bauen, das vor allem der Aufklärung in unwegsamen Gelände dienen sollte. Das Beschaffungs-Korps forderte nicht weniger als 135 Unternehmen auf, in kurzer Zeit Pläne für ein solches Fahrzeug zu entwickeln. Keine leichte Aufgabe, denn die Army hatte für das Projekt ein umfangreiches Lastenheft angelegt.

 

- Ein max. Gesamtgewicht von 590 kg bei einer Zuladung von 270 kg
- Rechteckiges Design, eine umklappbare Windschutzscheibe und 3 Sitze
- Vorrichtung, um ein 12.7mm-Maschinengewehr anzubringen
- Hydraulische Bremsen
- Anhängekupplung
- Allradantrieb
- Leistungsstarker Motor mit mindestens vier Zylindern
- Höchstgeschwindigkeit auf ebener Fläche: mindestens 50 Meilen pro Stunde
- Möglichkeit, Steigungen von 40 Grad zu überwinden.

 

75 Tage war das Limit, dass man den Firmen einräumte, um 70 solcher Fahrzeug zu bauen, die diesen Anforderungen entsprachen. Als erste präsentierte im September 1940 die kleine Firma "Bantam Company" ihren Prototyp, zwei Monate später folgte der Entwurf von Willys Overland und kurz darauf der von Ford. Alle drei Entwürfe waren einander sehr ähnlich.

Die Army ließ sich von jedem Modell 1.500 Autos liefern, um sie unter Einsatzbedingungen zu testen. Am Ende hatte der Geländewagen von Willys Overland die Nase vorn. Der "Willys MA" punktete mit guten Fahreigenschaften, einer Motorleistung von immerhin 63 PS und nicht zuletzt einem günstigen Preises von knapp 740 Dollar pro Stück. Die Army bestellte 16.000 Geländewagen. Nach den Erfahrungen im Feld-Test wurde der Wagen leicht modifiziert und verliess daher als "Willys MB" die Produktionshallen. 15.000 Stück wurden übrigens von Ford in Lizenz hergestellt, der Autoriese hatte darauf bestanden, an dem Projekt beteiligt zu werden.

 
Der Willys Geländewagen war bald nur noch als Jeep bekannt, was von der Ford typischen Buchstaben-Kombination "GPW" herrührte (G stand für "Government" order" (Regierungsauftrag) , P für "Prospecting vehicle" (Aufklärungsfahrzeug) und W für "Willys licence". Der 3,3 Meter lange Jeep hatte in seiner Version von 1941 einen wassergekühlten Viertaktmotor mit 2,2 Litern Hubraum und 63 PS. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei immerhin 105 Km/h, das Fahrzeug konnte selbst eine Steigung von 60 Prozent hinauffahren. Den Frontantrieb konnte man nur in der Geländeuntersetzung zuschalten. Türen gab es keine, die Frontscheibe konnte umgeklappt werden, vor Regen schützte die GIs lediglich ein notdürftiges Klappverdeck, das unter dem Beifahrersitz verstaut war.
 
Der Jeep konnte zu verschiedenen Einsatzzwecken modifiziert werden, er wurde zum Beispiel mit extra dicken Panzerplatten, einem Maschinengewehr oder einem Zusatztank bestückt. Spezielles Material wie Schaufeln oder Werkzeug wurde mit Riemen an der Seite des Wagens befestigt. Der Jeep entwickelte sich im Laufe des Zweiten Weltkriegs zu einem der erfolgreichsten Armee-Fahrzeuge.

 

Wie zahllose Soldaten, so erlebten aber auch viele Jeeps das Ende des Krieges nicht.